Kategorie: Persönlich (Seite 2 von 3)

Teil 3: Unsere Unterkünfte in Bangkok und Koh Tao

Für den Anfang und das Ende unserer Reise haben wir Unterkünfte schon vorab gebucht und bezahlt. Die Wochen dazwischen ließen wir uns treiben mit Fokus auf günstige Unterkünfte der unteren Kategorie. Ursprünglich wollten wir mehrere Inseln ansteuern (Ko Samui, Koh Tao und Ko Phangan), wo wir jeweils ungefähr eine Woche bleiben wollten. Da wir aber noch nix vorgebucht hatten und in Koh Tao nette Menschen kennenlernten, blieben wir einfach vier Wochen dort. Langeweile kam dennoch nie auf. Hier nun eine kleine Übersicht unserer Herbergen und wie wir die fanden. Der ausgemachte Deal mit Miss K. war, dass wir jeweils immer direkt am Meer absteigen oder einen Pool in der Nähe haben.

Pool auf Dachterasse

Bangkok: Zwei Nächte im D&D Inn (Khaosan Road)

Wie bereits in Teil 1 dieser Serie beschrieben, zog es uns nach unserer Ankunft in Bangkok zunächst in die Khaosan Road, weil von dort auch der Bus Richtung Süden starten sollte. Das Hotel liegt direkt an der berühmten Backpackerstraße und war leicht zu finden. Wir bezogen ein fensterloses Zimmer mit Klimaanlage der unteren Kategorie (zwei Nächte = 53 Euro inkl. Frühstück). Hört sich schlimm an, war es aber nicht, denn wo keine Fenster sind, gibt es auch weniger Insekten, die mitunter ganz schön nerven können. Dennoch verbrachten wir mehr Zeit auf dem Dach des Hotels (am Pool und Karten spielend über den Dächern Bangkoks) und nutzten den angemieteten Raum wirklich nur zum Schlafen. Negativ waren jedoch die Bauarbeiten, die parallel zum laufenden Betrieb durchgeführt wurden, aber so richtig gestört hat es auch nicht. Auf unsere ersten zwei Tage in Bangkok fielen ausgerechnet  zwei Feiertage, die sämtlichen Alkoholausschank verboten. So war es an der Poolbar ungewöhnlich ruhig und die TouristInnen verzogen sich zum Trinken in ihre Hotelzimmer. Letzteres fand dann leider auf Kosten unseres Schlafs im Nebenzimmer statt. Und ja, die zwei Elefanten sind etwas verstörend.

Blick auf die Dachterasse des Hotels mit Kind

Koh Tao: Save Bungalows

Da wir schon um 8.00 Uhr morgens auf Koh Tao ankamen, waren wir sehr froh schon einchecken zu können. Die drei Nächte zum Ankommen auf der Insel haben wir auch vorab gebucht und insgesamt 38 Euro bezahlt. Der kleine Bungalow war funktional, sauber und ruhig. Auf dem Gelände wohnen auch einige Leute längerfristig, die auf der Insel arbeiten oder einfach länger bleiben. Wir waren rundum zufrieden und hätten wohl auch spontan noch einen freien Bungalow dort gefunden.

Schild Save BungalowsBlick auf terasse der Bungalows mit Kind

Koh Tao: Baantalay oder fünf Tage im Paradies

Unterkunftsmäßig unser absolutes Highlight! Ok, es war auch der Bungalow in dem wir uns aufgrund des riesigen Geckos eine Weile nicht auf die Toilette trauten – aber das gehört eben zum Dschungel dazu. Bezahlt haben wir 35 Euro pro Nacht und es kam noch mal ordentlich was an Essen hinzu. Denn eins muss jedem Reisenden in Baantalay klar sein: Dort ist nicht viel in der Nähe und vor allem das Essensangebot beschränkt sich auf das Restaurant im Resort und ein weiteres im nächsten. Wir fanden es dennoch ok und genossen die Tage sehr.

Der nächstgelegene Strand ist die Aow Leuk-Bucht und leider nur über Umwege und steile Straßen zu erreichen. Zu Fuß braucht man schon fast eine Stunde, mit dem Pickup-Taxi oder einem Roller geht’s aber ganz fix. Dafür wird man  mit glasklarem türkisfarbenen Wasser und tollen Stellen zum Schnorcheln belohnt. Wir nannten die Bucht nur noch Taucherparadies und verbrachten wunderbare Tage dort. Es gibt ein Restaurant (preislich günstig) in dem man auch Liegen mit Sonnenschirmen mieten kann.

Der ausgeschilderte Privatstrand von Baantalay ist über viele Stufen erreichbar (selten hatte ich so einen Muskelkater) und ganz nett. Schwierig ist aber der Einstieg ins Wasser, der sich zwischen den Felsen befindet.  So landet man direkt im Riff und muss gut schwimmen können um nicht an die scharfen Kanten der Korallen zu kommen. Für Miss K. war das leider nix – sie kann zwar gut schwimmen, sich aber durch die engen Steine zu bewegen gelang ihr einfach nicht und erforderte mehr Übung im Schorcheln. Badeschuhe sind unbedingt erforderlich. Für Kinder lohnt sich dann also doch die recht beschwerliche Wanderung zu einer der nächsten Buchten.

Dennoch genossen wir die Ruhe und den unvergleichlichen Ausblick von den diversen Terassen des Resorts. Der kostenlose Pickup funktionierte super und die Kommunikation mit dem Betreiber lief reibungslos. Auch die Mitarbeiterinnen vor Ort waren sehr freundlich und lasen uns jeden Wunsch von den Augen ab.

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Koh Tao: Sunshine 2 in Chalok Baan Kaok

Durch den täglich angebotenen Shuttle nach Chalok Baan Kaok im Süden von Koh Tao haben wir diesen etwas ruhigeren Ort kennengelernt und als nächstes Etappenziel bestimmt. Um unser ausschweifendes Leben im Baantalay (die Dessertkarte war schuld!) zu kompensieren folgte der unaufhaltsame Abstieg der Familie V.: Das Sunshine 2. Eine richtige Webseite haben die nicht und auch hier leben viele Leute länger in den kleinen Apartments, die ziemlich einfach und mitunter etwas oll sind. Dafür zahlt man umgerechnet 8 Euro pro Nacht.  Der Inhaber ist sehr geschäftstüchtig und das Frühstück ok. Da sich in Chalok aber auch viele andere Möglichkeiten bieten, ist man nicht darauf angewiesen dort einzukehren. Tagsüber hingen wir meist in der Saan Jao-Bucht rum oder entdeckten die anderen Strände in der Nähe. Dort trafen wir auch viele Familien, was uns in unserem Entschluss zu bleiben bestärkte. Aber auch hier ging ohne Badeschuhe im Wasser nix. Beim nächsten Mal würde ich aber eher in den einfachen Taraporn-Bungalows absteigen. Diese kann man vor Ort über das Restaurant auf dem Steg buchen.

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Koh Tao: Sunset Bungalows

Unsere nächste Unterkunft liegt nur eine Bucht weiter und war wieder bedeutend ruhiger. Die Sunset Bungalows an der June Juea-Bucht können auch gut vor Ort gebucht werden und waren erneut einfach und simple für 15 Euro pro Nacht. Dafür ist der Ausblick sensationell! Leider waren die wöchentlichen Partys im Hotelbunker eine Bucht weiter etwas laut. Die zum Familienunternehmen gehörende Strandbar von Yat ist legendär und lädt zu fast jeder Tageszeit auf einen entspannten Drink mit Reggaemusik ein. Alles in allem war hier wohl die Atmosphäre am chilligsten. Für einen kleinen Aufpreis fuhr uns die Besitzerin zu unserer nächsten Herberge am Strand von Sairee. Man kann aber auch dem steilen Pfad durch das Resort folgen und an der Küste entlang zu den weiteren traumhaften Buchten im Westen der Insel laufen. Wir haben einen halben Tagesmarsch für die Strecke nach Mae Haad gebraucht und dabei noch recht unberührte Ecken der Insel entdeckt.

Blick aufs MeerInnen Bungalow Bett mit Moskitonetzromantischer Sonnenuntergang am Strand

Koh Tao: O’Chai Bungalows in Sairee

Unsere letzte Unterkunft auf der Insel waren die O’Chai Bungalows am belebten Strand von Sairee an der Westküste in Hafennähe. Das Resort ist ziemlich einfach, aber sauber und funktional. Wir waren schon vormittags vor Ort (Walkin, keine Webseite) und hatten Glück und bekamen einen Bungalow mit Strandblick (ohne Aufpreis!) für unsere letzten Tage auf Koh Tao. Auch hier haben wir 15 Euro/Nacht bezahlt. Es gibt eine kleine Strandbar und ein Restaurant zum Frühstücken. Allerdings gibt es auch unzählige Bars und Restaurants in der Nähe.

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Bangkok: Sleep With Inn

Dann ging es mit dem Nachtzug zurück nach Bangkok, was natürlich auch Übernachtungskosten gespart hat. Bei unserem ersten Aufenthalt waren wir zwar von der Khaosan Road begeistert, aber nicht wirklich vom Hotel. Also buchten wir zwei Nächte im superneuen Sleep With Inn in der Parallelstraße – natürlich auch hier mit einem Pool auf dem Dach. Kostenfaktor waren 60 Euro für zwei Nächte in einem etwas schickeren Zimmer. Beim nächsten Mal würde ich aber darauf bestehen ein Zimmer, was nicht direkt zur lebendigen Khaosan Road hinausgeht, zu buchen – das war dann leider doch wieder recht laut, womit man bei der Lage auch rechnen muss. Ohropax waren also nicht erstmalig eine sinnvolle Investition.

Bangkok (Flughafen): Ploykhumthong Boutique Resort

Das Hotel mit dem unaussprechbar anmutenden Namen liegt außerhalb des Zentrums, dafür aber dicht am Flughafen. Das war auch der einzige Grund für unseren Aufenthalt hier. Dieser bestand im Wesentlichen aus diversen Runden im großen Pool, einem Essen im recht teuren Restaurant, der Übernachtung an sich und einer Fahrt zum Flughafen am frühen Morgen. Mit diversen Rabatten bezahlten wir mit der Buchung bei expedia.de nur 23 Euro für die doch recht hübsche Unterkunft zum Abschluss einer schönen Reise.

Grafik Übernachten in Bangkok

Teil 2: Money, Moneten und Geld

Der für viele Menschen wichtigste Aspekt einer großen Reise ist wohl das liebe Geld. Ich habe nicht genau Buch geführt aber doch im großen und ganzen alles erfasst. Vorab: Viele Alleinerziehende fahren nur selten in den Urlaub – wenn überhaupt! Das Geld ist oft knapp und viele erhalten nur unregelmäßig, wenn überhaupt Unterhalt vom getrennt lebenden Elternteil. Bei uns ist das nach langem Ringen auch endlich geklärt. Dazu kam, dass ich im Jahr 2014 zu großen Teilen Vollzeit-angestellt mit viel Pendelei war. Den Sommerurlaub beschränkte ich im Jahr zuvor auf eine Woche und auch sonst lebten wir nicht über unsere Verhältnisse, sodass ich genügend Geld für unsere Reise beiseite legen konnte. Es war natürlich auch ganz praktisch, dass nicht alle Kosten zum gleichen Zeitpunkt anfallen, sondern sich ganz gut über mehrere Monate verteilen.

Transportkram

Zur Flugbuchung, einem der größten Kostenfaktoren, habe ich hier schon einiges geschrieben. Es ist gut den Preis über einen gewissen Zeitraum im Blick zu behalten und im günstigsten Moment zuzuschlagen. Bei Reisen mit Kids ist es dennoch wichtig genau zu prüfen, ob es wirklich Sinn macht den 20-Stunden-Overlay für ein Ersparnis von 50 Euro zu buchen. Dazu kommen dann natürlich noch weitere kleinere Kostenpunkte, die in ihrer Summe, je nach Destination, nicht zu unterschätzen sind: Taxis, Tuk Tuks, Fähren, Bus, Metro, Zug.

Sleepless in Koh Tao? Nö!

Wir hatten alles: wunderschöne Bungalows im Dschungel mit einsamen Buchten und Privatstrand (ca. 35 Euro/Nacht) bis zur abgeranzten Bude mit krabbelnden Mitbewohnern und durchlegener Matratze (7 Euro/Nacht). Da wir aber auch mit letzterem ganz gut klarkamen und die Unterkunft ja primär zum Schlafen genutzt wurde, sind wir doch eher in einfachen Bungalows abgestiegen. Eine Klimaanlage hatten wir außer während unseres kurzen Aufenthalts in Bangkok nie und sie hat auch nie gefehlt.

Essen

Bei den Kosten für Nahrungsmittel habe ich mich etwas verschätzt. Auf dem Festland von Thailand kann man durchaus günstig leben. Mit einem ordentlichen Inselzuschlag und einem Kind, was im Grunde genauso viel isst wie eine Erwachsene, wurde die Reisekasse mehr strapaziert als erwartet. Da wir weder Fisch noch Fleisch aßen waren es nun keine exorbitanten Summen, aber unter den angepeilten 10 Euro pro Tag blieben wir fast nie. Schuld daran waren mitunter auch die vielen leckeren Fruchtshakes, veganen Restaurants und Pancake-Stände. Beim abendlichen Chillen mit Feuershow am Strand kam dann auch schnell ein kleines Sümmchen zusammen.

verrückte Obstsorten

Plastegeld: Kreditkarten

Hatten wir und haben wir genutzt. Vorrangig die extra angeschaffte Kreditkarte der DKB. Mit dieser könnt ihr, wie mit jeder anderen Karte auch, Geld an den unzähligen ATMs abheben. Dabei entstehen dennoch Gebühren. Nach der Reise könnt ihr diese aber zurückbekommen. Dazu müsst ihr nur eine freundliche E-Mail an die DKB schreiben und für Rückfragen die entsprechenden Belege parat haben. War bei mir aber nicht nötig und das Geld wurde wenige Tage später auf mein Konto überwiesen. Natürlich sollte man fairerweise die Abhebungen begrenzen und lieber wenige Male größere Summen abheben.

Shoppen bis zum Umfallen

Die letzten drei Tage unseres Aufenthalts in Thailand verbrachten wir in Bangkok. Anders als bei unserem ersten Aufenthalt, bei dem wir uns auf Sightseeing und Essen beschränkten, verfielen wir in einen Shoppingrausch. Einmal angefixt, war kein Markt mehr vor uns sicher: Wir wollten alles (vegetarische) probieren und deckten uns ordentlich mit Klamotten ein. Besonders die wallenden superbequemen Yogahosen haben es mir angetan – das war dann auch mein liebstes Mitbringsel für Freunde. Letztendlich mussten wir uns am vorletzten Tag eine neue Reisetasche besorgen.

Grobe Kostenaufstellung für uns zwei für einen Monat

Flüge (Kind (7) + Erwachsene, Qatar Airways): 1120 Euro

Reisekrankenversicherung: 23 Euro

Transport in Thailand: 170 Euro

Unterkunft (28 Nächte): 500 Euro

Essen (30 Tage):  450 Euro

Shopping u. Souvenirs: 300 Euro

Extras (Kanaltour BKK, Tauchen, Massagen): 200 Euro

Eintritte: 20 Euro

 

Gesamt: rund 2800 Euro

Teil 1: Thailand mit Kind: Reiseroute und Hin- und Herkommen

Up in the Air

Die Reisevorbereitungen liefen schon eine ganze Weile. Los ging es dann Ende Juli 2015 mit einem Flug von Berlin (Tegel) über Doha (Katar) nach Bangkok. Das Ganze funktionierte mit Qatar Airways recht komfortable. Das vorab gebuchte vegane Essen war gut, aber nicht spitze. Miss K. schlief nach einem mehrstündigen Layover den zweiten Flug komplett durch. Der internationale Flughafen von Doha ist superneu und superschick. Es gab mehrere Kinderspielecken, die jedoch zu nachtschlafender Zeit eher zum Ausruhen und Schlafen zweckentfremdet wurden. Wir haben trotzdem Karten gespielt und Yoga gemacht. An Bord des Flugzeugs wurde es Dank der eingebauten individuellen Bildschirme (mit Filmen, Serien, Spielen) nicht langweilig und ich hab gar nicht erst versucht die Fernsehzeit zu reglementieren. Alles in allem sind wir ziemlich entspannt in Bangkok angekommen.

Bewertungsbildschirm am Flughafen Bangkok

Ankommen in Bangkok: Skytrain und Taxis

Nach einer ersten Konsultation mit dem Geldautomaten ging es mit dem Skytrain in Richtung Innenstadt. Denn wie sollte es anders sein? Wir hatten ein Hotel in der Khaosan Road gebucht. Das ist DAS Backpackerzentrum Bangkoks und ziemlich belebt. Den Rest der Strecke nutzten wir dann ein Taxi – immer darauf bestehen mit Taximeter zu fahren. Leider wurden wir kurz vor Ende der Reise auch ziemlich über den Tisch gezogen: Verhandelt war eine Fahrt quer durch die Stadt zu einem Hotel am Flughafen mit Taximeter. Wir hatten einen sehr frühen Flug und konnten uns so ein wenig Stress ersparen. Außerdem waren wir mittlerweile shoppen und unser Gepäck hatte sich ordentlich erweitert, was die Tour mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwieriger machte. Nach 10 Minuten im Taxi fing der Fahrer an den Preis nach zu verhandeln. Da sitzte nun mit all deinem Gepäck im Kofferraum auf der Hochstraße quer durch Bangkok. Der verhandelte Preis war nicht exorbitant hoch, aber mehr als erwartet – wir haben bezahlt, sind sitzengeblieben und haben uns die Laune nicht verderben lassen.

khaosan von oben

Tuk Tuks forever

Vor den Unterkünften warten oft schon einige Tuk Tuk-Fahrer. Bei unserer ersten Erkundungstour durch Bangkok sind wir leider auch darauf reingefallen, als wir zu lange auf eine Straßenübersichtskarte schauten. Ein netter Herr im Businesslook hat uns ganz tolle Tempelanlagen empfohlen und sofort kam auch ein Tuk Tuk an, was uns für einen unschlagbaren Preis (50 Baht) zu diversen Geheimtipps kutschieren sollte. Das war auch ganz nett – als es aber darum ging uns zu unserem Ausgangspunkt zurück zu bringen, hielten wir zunächst bei diversen Geschäften, in denen der Fahrer entsprechend unserer Kaufkraft Gutscheine und Prämien bekam. Da erstere nicht groß ausgeprägt war, kauften wir also weder ein maßgeschneidertes Kleid, noch die diversen Kaschmirschals oder buchten auch nicht für den Rest der Reise überteuerte Unterkünfte in einem Reisebüro, was sich als unabhängige Touristeninfo tarnte. Auf letzteres wäre ich tatsächlich fast reingefallen. Ich habe mit Miss K. dann den Plan geschmiedet, dass sie auf ein Zeichen so unglaublich genervt rumquengeln soll, dass die jeweiligen Verkaufspersonen letztendlich erleichtert waren, als wir unverrichteter Dinge den Laden verlassen haben. Irgendwie bleibt aber ein schlechtes Gewissen dem Fahrer gegenüber, der nun leer ausgeht und uns sicher nicht ohne Grund von seinen fünf Kindern erzählt hat. Wenn man anfangs den Preis verhandelt und dieser einem doch etwas niedrig vorkommt, am besten gleich nach den anvisierten Stopps fragen – so merken sie, dass ihr das Spielchen schon kennt und im Zweifelsfall gibt es in Bangkok TukTuks wie Sand am Meer.

Tuk Tuk fahrer von hinten

Bootfahren in BKK

Mit den Booten über den Chao Phraya zu düsen ist schon ein Erlebnis. Hier findet ihr eine ganz gute Übersicht über die verschiedenen Linien in Bangkok. Wir sind ohne große Planung zu einer der Ablegestellen gelaufen und haben vorab ein spottbilliges Ticket gelöst, bei den Fähren läuft das auch gut. Je nachdem wie viele Menschen ein und aussteigen ist es tatsächlich nicht immer einfach auch schnell genug vom Boot zu kommen. Hat aber alles geklappt und gefetzt. Am Ende unseres Aufenthalts haben wir noch eine exquisite Tour durch Bangkoks Kanäle im Longtail-Boot unternommen. Das war vergleichsweise teuer, aber so haben wir tatsächlich noch mal ganz andere Einblicke von dieser riesigen Stadt bekommen. Die Buchung über eines der vielen Reisebüros klappte super und die Mitarbeiterin hat uns direkt bis zum Ableger am Pier gebracht, den wir sonst wohl nicht so einfach gefunden hätten. Kostenfaktor ca. 2000 Baht für drei Stunden inklusive toller Tipps fürs After-Bootstour-Shoppen.

2015-08-25 12.31.03Miss K. mit Blick aus dem Boot

Bus: Mit Lomprayah von Bangkok nach Koh Tao

Die öffentliche Busse haben wir nicht ausprobiert, da war uns das System einfach nicht klar. Stefan hat das aber hier sehr ausführlich beschrieben. Wir sind dann aber über Nacht mit dem Bus des Unternehmens Lomprayah, die nahe der Khaosan Road ihren Sitz haben, in den Süden nach Chumpon gefahren. Die Tickets kann man online kaufen, Kindertickets gibt es jedoch nur vor Ort. Dann wartet man mit gaaaanz vielen anderen Backpackern auf die Abfahrt der Busse, wobei man aufpassen muss in den richtigen zu steigen. Über einen farbigen Aufkleber erkennt man aber schnell alle, die mit dem gleichen Bus fahren wollen und kann sich zusammentun. Ich fand die Fahrt sehr anstrengend – Miss K. hat sie fast komplett verschlafen (sogar die Pausen) und ist gut erholt mit dem Sonnenaufgang in Chumpon angekommen.

Sonnenaufgang

Mit der Fähre auf die Insel

Da wir, wie die meisten, die komplette Tour bis nach Koh Tao gebucht hatten und das bekanntlich eine kleine Insel ist, ging es mit der Fähre weiter. Wir erlebten den allerschönsten Sonnenaufgang, der alle Strapazen der Nacht entschuldigte – das richtige Urlaubsfeeling war wieder da. Die nächsten drei Stunden starrten wir dann also fasziniert aufs Meer. Auf der Insel angekommen (ca. 8 Uhr morgens) suchten wir uns erst mal ein nettes Café zum Frühstücken und liefen auf gut Glück zu unserer ersten Herberge auf der Insel. Dort konnten wir dann sogar schon einchecken – wunderbar!

Pier auf Koh Tao

Fähre von innen

Pickup-Trucks oder die geheime Todesfalle von Koh Tao

Es folgten vier Wochen Koh Tao in denen wir primär von A nach B gewandert sind oder auch mal ein Pickup-Taxi benutzt haben. Bei den steilen Wegen war auch das recht spaßig und oft hart an der Grenze zu ziemlich gefährlich – das haben wir aber ignoriert. Mit den bei vielen beliebten Rollern sind wir nicht gefahren. Spätestens nachdem wir den dritten Unfall gesehen haben, wurden wir in der Entscheidung bestärkt das auch gar nicht erst anzufangen.

Korallen

Abenteuer Zugfahren

Aufgrund meiner negativen Wahrnehmung der Tour mit dem Nachtbus, wollten wir zurück nach Bangkok mal den Nachtzug ausprobieren. Gesagt getan: Sehr praktisch war, dass wir die gesamte Tour im Reisebüro (Pickup am Bungalow, Fähre, Bus zum Zug, Zug) buchen konnten. Am Zug achtet der Schaffner beim Einsteigen darauf, dass man ins richtige Abteil einsteigt – die Betten sind genau reserviert. Da es im Grunde nur eine Nord-Süd-Verbindung gibt und die Züge nicht immer pünktlich fahren sind am Bahnhof schon drei Züge vor unserem nach Bangkok gefahren. Die Zugnummer wird aber auch auf einem Bildschirm angezeigt, sodass man sich danach richten kann. Bezahlt haben wir zu zweit ca. 2000 Baht. Im Nachhinein hätten wir auch locker auf ein Bett (aber nur unten) im Nachtzug gepasst und noch mal sparen können. Miss K. war das obere kleinere Bett etwas unheimlich. Man wurde nur mit Gurten und einem Vorhang davon abgehalten durch den Zug zu purzeln. Grundlegend war es etwas rumplig aber eine angenehme Erfahrung. Essen und Getränke sollte man sich vorher organisieren, gibt es aber auch in Hülle und Fülle am jeweiligen Bahnhof.

Innenansicht Zug

Vom Bahnhof in Bangkok zu unserem Hotel konnten wir es uns nicht nehmen lassen noch mal ein TukTuk zu nehmen – auch wenn ein Taxi günstiger gewesen wäre. Den Preis haben wir natürlich vorher verhandelt und mit einem resoluten Auftreten klappt das dann auch ohne Besuche bei Maßschneidereien und Schmuckläden.

großer Buddha

Ein Monat Thailand (Koh Tao): Backpacking mit (Grundschul-)Kind?

Unsere Reise nach Thailand ist schon etwas her – da ich aber oft gefragt werde, wie das alles so lief, nun endlich ein kleiner Reisebericht. Die Ausgangslage im letzten Sommer war etwas holprig, dennoch vorab: Es war der wahrscheinlich schönste und erholsamste Urlaub (inklusive der Zeit vor dem Kind). Eigentlich wollten wir, nach einem kurzen Aufenthalt in Bangkok,  verschiedene Inseln im Süden Thailands entdecken, sind dann aber schon an unserem ersten Reiseziel versackt und irgendwie hängengeblieben auf Koh Tao. Weil es darüber dennoch sehr viel zu erzählen gibt, folgt nun eine kleine Serie zu verschiedenen Aspekten der Reise als alleinreisender und –erziehender Mama eines siebenjährigen Sonnenscheins. Viel Spaß beim Lesen und vor allem Nachmachen – wo auch immer in der weiten Welt! Hier könnt ihr schon mal einen Einblick in unsere Reisevorbereitungen erhalten.

Teil 1: Thailand mit Kind: Reiseroute und Hin- und Herkommen

Teil 2: Money, Moneten und Geld

Teil 3: Unsere Unterkünfte in Bangkok und Koh Tao

Teil 4: Random Facts und Vermischtes

Teil 5: Bangkok in Bildern

Fernweh: Unsere Reiseroute und Vorbereitungen aller Art

Unsere erste richtig weite Reise ist schon lange geplant und nun schon zum Greifen nah. Durch die Schulpflichtigkeit von Miss K.  und meine arbeitgeberseitige Auflage Urlaub primär in den Semesterferien zu planen, bleiben uns im Grunde nur die Schulferien für längere Unternehmungen. Dass es in warme Gefilde gehen sollte, war uns beiden von Anfang an klar. Thailand gilt mit seiner Infrastruktur als ideales Backpackerziel – auch mit Kindern. Heute schreibe ich darüber was und wer mich bei meiner Reiseplanung bewegt hat – Nachmachen ausdrücklich erwünscht.

Flugbuchung: Einmal Berlin-Bangkok bitte – Danke.

Flüge sind oft die größten Kostenpunkte einer Reise. Ich hatte mir verschiedene Benachrichtigungsfunktionen eingestellt und vor allem die Flugsuche von Sykscanner und Kayak genutzt, da man hier einen guten Überblick über günstige Flüge an verschiedenen Tagen erhält und dann entsprechend aussuchen kann. Über den besten Zeitpunkt einer Buchung und vieles mehr haben sich schon ganz andere Gedanken gemacht, zum Beispiel Feli, die hier über alles rund um das digitale Nomadentum bloggt. Gebucht habe ich dann letztendlich im Februar, also  gut sechs Monate vor Abflug, direkt bei der Airline – in unserem Fall Qatar Airways. Dort konnte ich auch unser veganes Essen auf dem Langstreckenflug dazu bestellen und erhielt auch eine Kinderermäßigung. Miss K. freut sich am meisten auf die Unterhaltungstechnik an Bord des Flugzeugs.

Kram, den ich extra angeschafft habe oder warum meine Geburtstagseinladung einen Googledoc-Link beinhaltete

Aus purem Selbstzweck und weil ich, pseudo-belesen durch diverse Reiseblogs, befunden habe bestimmte Dinge brauchen zu müssen, verzierte ich die diesjährigen Einladungen zu meinem Nichtgeburtstag (der Richtige ist nämlich erst 2016 wieder #Schaltjahr) mit einem Link zu einem Dokument, in dem ich ein paar Dinge auflistete, die wir gebrauchen könnten. Die Eingeladenen sollte dann entsprechend kennzeichnen, wenn sie vorhatten etwas davon zur entsprechenden Festivität mitzubringen. Daraufhin passierte erst mal nix. Ich sah meinen ganzen Plan scheitern – doch auf wundersame, mir nicht erklärbare Weise, fand sich an besagtem Tag fast alles, was ich aufgeschrieben hatte, auf meinem Gabentisch ein. Können ja doch lesen die lieben Menschen. Was da letztendlich so drauf lag?  Hier ist eine Liste mit Dingen, die ich zunächst ausschließlich für die Reise angeschafft habe, die aber auch sonst zu großen Teilen seitdem meinen Alltag bereichern:

  • ein Nackenkissen, damit der Hals nicht immer wehtut beim Schlafen in diversen Verkehrsmitteln
  • ein Kulturbeutel zum Hängen
  • Ein Karabiner-Multi-Tool-Dings zum  Aufmachen von Bierflaschen und Schuhe-an-den-Rucksack-Baumeln
  • 2 kleine Reisehandtücher
  • ein Kniffelspiel
  • ein Skip.bo-Spiel
  • Ein Brustbeutel für so wichtigen Kram
  • zwei Reiseführer: eins und zwei (die aber nicht mit vor Ort sein werden)
  • ein Zahlenschloss
  • ein geliehener Reisestecker (Danke, Gerit!)
  • Wiederverschließbare Tüten

Behördenkram und Notwendiges

Oh, was hab ich mich mit meinem Reisepass und dessen Gültigkeit vertan – und den Wartezeiten der Berliner Bürgerämter, die im Grunde nur noch mit Terminbuchung Gesuche erfüllen. Das läuft dann eben mit Termin, dafür aber Expresszuschlag = 90 Euro. Ein Visum brauchen wir nicht, da wir weniger als 30 Tage im Land bleiben. Außerdem habe ich noch schnell die Kreditkarte der DKB beantragt, mit der als angeblich einziger Anbieter das Geldabheben in Thailand kostenlos ist – kann ja nicht schaden. Eine zweite Kreditkarte für Notfälle ist auch dabei. Außerdem kommen hinzu: Listen mit meinen Medikamenten und Unverträglichkeiten, Notfallinfos in verschiedenen Sprachen und Kopien der wichtigen Dokumente (online und offline) sowie Sperrnummern. Impfen war ein schwieriges Thema da ich aufgrund meiner Immunschwäche nur das wirklich notwendige in Absprache mit den Docs nachgeimpft habe. Da wir uns aber vor allem auf Inseln aufhalten, sollte das gut gehen. Außerdem dabei: Eine kleine Reiseapotheke (vor allem für den Fall, dass uns das Essen nicht bekommt oder wir den Denguefieberjoker ziehen). Für alle Fälle haben wir natürlich noch eine Familienreisekrankenversicherung abgeschlossen. Was hab ich vergessen?

Unterkünfte zum Ankommen/Abreisen

Wie schon beschrieben, soll die Reise eher ein Ankommen und keine Listenabarbeitungsaktion sein. Möglichst stressfrei soll das gehen und mit meinem ausgeprägt planerischem Gemüt brauche ich dafür ein paar Sicherheiten – wenigstens für den Kopf und den Anfang, bzw. das Ende unserer Unternehmung. So habe ich neben dem Flug bereits eine Unterkunft in Bangkok gebucht. Weil ich es praktisch finde, vieles über ein Portal zu buchen und Kosten zeitlich ein wenig zu verteilen, nutze ich dafür Expedia (aber da gibt es viele, je nach persönlicher Präferenz). Nach zwei Tagen in Bangkok fahren wir mit dem Bus nach Koh Tao weiter und bleiben dort bis es uns nicht mehr gefällt (oder bis zum Rückflug).  Weil genau dann auf der Nachbarinsel, Koh Phanghan, die berüchtigte Full Moon Party stattfindet und damit viele der günstigeren Unterkünfte von partysuchenden Touristen schon belegt sein werden, habe ich auch dort zwei Nächte zum Ankommen vorgebucht. Mit Miss K. habe ich vorab einen Deal vereinbart: Entweder sind unsere Unterkünfte direkt in Strandnähe oder haben einen Pool – bislang sieht es gut aus.

Hoffentlich eines der Highlights: Baan Talay auf Koh Tao

Ein besonderes Juwel der Resortanlagen ist mir bei einem meiner Rechercheabende – und davon gab es einige – begegnet: Das Baan Talay Resort im Südosten der kleinen Insel. Die Preise sind zwar etwas teurer als unsere Reisekasse vorsieht, aber wenn man schon mal da ist, muss man sich auch was gönnen. Ich habe jedoch die Befürchtung, dass ich diesen Gedankengang noch öfter haben werde. Das kleine Resort hat sowohl eine Tauchschule (eine der vielen auf Koh Tao) als auch eine Yogaschule. Ich werde berichten, ob die idyllischen Bungalows auch wirklich so aussehen und wie oft wir es tatsächlich zu den täglichen Yogastunden geschafft haben. Wir haben hier zunächst einen Aufenthalt von fünf Tagen gebucht. Alles was danach kommt, werden wir vor Ort entscheiden. Lediglich für die letzte Nacht in Bangkok habe ich aufgrund des frühen Fluges eine Unterkunft in Flughafennähe gebucht – gemäß unserer Abmachung natürlich mit Pool.

Crowdworker gesucht!

An mich ist eine Bitte herangetragen worden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Europa-Universität Viadrina beginnt nun ein Untersuchung zu Crowdworkern (oder Clickworkern). Dazu soll nicht nur über sie geredet werden, sondern auch mit Personen, die auf diese Art ihren Lebensunterhalt (anteilig) bestreiten. Mehr dazu könnt ihr zum Beispiel hier lesen.

Prof. Dr. Anna Schwarz, mit der ich zusammenarbeite, sucht in einem ersten Schritt solche Personen und möchte sich mit ihnen unterhalten (in Berlin oder gerne auch telefonisch) – natürlich vertraulich. Meldet euch bitte auch wenn ihr Kontakte vermitteln könnt, direkt bei ihr: aschwarz@europa-uni.de oder über das untenstehende Formular bei mir. Das wäre eine große Hilfe für die erste spannende Phase unseres Projekts.2015-01-10 10.57.30

 

Barcelona reloaded

Vorgeplänkel

Ich habe Fernweh. Darin ist wie in jedem Jahr der Berliner Winter schuld, aber auch die Erkenntnis, dass das Reisen mit einem schulpflichtigen Kind nicht das Einfachste ist. Um diesem tiefsitzenden Wunsch nachzugehen habe ich 2015 zum Jahr des Reisens erkoren. Nicht alle kleinen oder großen Trips werden hier besprochen – wahrscheinlich nur die mit den schönsten Fotos zum Angeben. In Zukunft sicher noch mehr als zuvor mit dem zentralen Aspekt des Essens auf Reisen, denn das ist gerade im Alltag wie unterwegs manchmal schwierig. Aufgrund von diversen Allergien sei eine glutenfreie vegane Ernährung gerade angebracht. Außerdem: Wer braucht schon Knoblauch und Bananen? Ok, Sellerie war eh noch nie meins, aber der ist dennoch in so einigen Lebensmitteln versteckt. Da hilft nur noch Selbermachen. Ein Kochblog wird das hier allerdings nie – dafür ist meine Küche einfach immer zu unordentlich.

Geht’s jetzt auch endlich mal los?

Na gut. Also fast. Ich hege schon lange ein Faible für Barcelona. So richtig bewusst wurde mir das vor gut zwei Jahren im November, als ich abends im T-Shirt am Stadtstrand saß und ein Estrella (vielleicht auch mehr) trank. Ein Entschluss stand fest: Irgendwann lebe ich hier mal eine Weile. Für irgendwas war mein Lateinamerikastudium also doch gut. Mit Spanisch kann man sich zwar überall gut verständigen, so richtig ankommen tut man damit aber nicht – nicht in der Stadt und auch nicht bei den BewohnerInnen der selbigen. Und bevor jemand fragt: Nein, mit dem Catalán läuft’s noch nicht so gut.

So, jetzt aber. Die zehntägige Reise startete für mich kurz nach einer spannenden Konferenz. Davon noch ganz benommen, trudelten wir am frühen Abend in Barcelona ein. Die angemietete Wohnung einer Hamburger Fotografin fand sich schnell in den typischen schmalen Straßen am Fuße des Montjuïc. Unsere Reisegemeinschaft, zwei Menschen, die eine lange Freundschaft verbindet und ein Kind, startete den ersten Abend recht untypisch für katalanische Verhältnisse, indem wir einfach irgendwann ganz unspektakulär schlafen gingen. Spoiler: Wir passten uns aber sehr schnell an die ortsüblichen Verhältnisse an und dank des Urlaubs sowie der blickdichten Rollos vor den Fenstern, standen wir i.d.R. auch nicht vor Mittag auf.

Wetterbedingt nutzten wir die ersten beiden Tage um am Strand rumzuhängen. Die winterblasse Haut erhielt den ersten leichten Sonnenbrand und wir haben alle vom Meer in Form geschliffenen Glasscherben gesammelt, die angespült wurden und nix mehr für die Sommergäste übriggelassen. So sind wir halt. Sobald die Sonne weg war, wurde es aber kühler, sodass wir uns zum Essen in eine Bar oder nach Hause verzogen. Am südlichen Ende von Barceloneta kann ich dieses wunderbare Restaurant sehr empfehlen: Bar Celoneta. Die Karte beinhaltet typische Tapas, aber auch interessante Kombinationen. Vegane Gerichte sind deklariert und der sympathische Betreiber ist offen für Sonderwünsche. Ich war jedes Mal zufrieden und komme gerne wieder.

Barceloneta Bar Johanna Voll

In den nächsten Tagen lernten wir die Stadt nun also von verschiedenen Seiten kennen. Auch wenn es nicht mein erster Besuch dieser tollen Metropole war, entdeckten wir eigentlich jeden Tag eine neue schöne Ecke. Hier ein paar Eindrücke davon:

Hafen Barcelona 2015 Johanna VollGaudi Barcelona 2015 Johanna VollBlick vom Tibidabo Barcelona 2015 Johanna VollFrachthafen Barcelona 2015 Johanna VollMontjuic Funicular Barcelona 2015 Johanna Vollolympia Montjuic Barcelona 2015 Johanna VollStrand am Abend Barcelona 2015 Johanna VollStreetart boy Barcelona 2015 Johanna VollAvinguda tibidabo Barcelona 2015 Johanna VollRiesenrad Barcelona 2015 Johanna VollStreetart Barcelona 2015 Johanna VollFriedhof Barcelona 2015 Johanna VollStrand Wind Barcelona 2015 Johanna Voll

Kurz vor Ende der wie immer viel zu kurzen Reise sind wir zumindest ein kleines Stück rausgefahren: Nach Badalona. Wir haben versucht entlang der Küste bis zum Stadtzentrum zu laufen. Das geht zwar theoretisch, aber nur mit vielen Umwegen hinter einigen Industrieanlagen und Häfen. Der Strand und das türkisfarbene Meer war dort trotzdem noch ne Nummer schöner als am Stadtstrand von Barceloneta. Es war sehr windig, sodass es neben uns lediglich die Kitesurfer dorthin gezogen hat. Gelohnt hat es sich dennoch.

Barcelona 2015 Johanna VollKletterteil badalona Barcelona 2015 Johanna VollBadalona Barcelona 2015 Johanna Voll

Abreise mit Hindernissen

Allein schon der Fakt, dass wir gegen 9 Uhr am Flughafen sein sollten, war in unserem oben erwähnten Rhythmus eine ziemliche Herausforderung. Aber wir passierten pünktlich den Security-Check um dann eine ganze Zeit lang nichts anderes zu tun als zu warten. Der Heimflug wurde immer wieder nach hinten gerückt. Warum war bis dahin nicht erkennbar und das Flughafen-Wifi zu teuer um ernsthafte Nachverfolgungen anzustreben. Gegen Nachmittag ging es dann zunächst rein ins Flugzeug und dann sogleich wieder raus. Dieses Spiel machten wir dann am Abend gleich noch mal, dann aber mit der Ansage, dass es doch erst gegen 20 Uhr aufgrund eines Streiks der Fluglotsen im zu überfliegenden Frankreich tatsächlich losgeht. Wir bekamen den ein oder anderen Voucher – der ein oder andere davon funktionierte tatsächlich. Die Sandwiches des einizgen vorhandenenStandes konnte alle nicht mehr sehen. Irgendwann waren wir dann ziemlich alleine am Gate und alle MitarbeiterInnen der Airline verschwunden. Der Großteil der Fluggäste waren deutsche Urlauber, darunter die Reisegruppe Freiberg (ja, aus Sachsen), denen die Partylaune auch langsam verging. Ende vom Lied war, dass wir quer über das Flughafengelände gejagt in Bussen zu einem Hotel gebracht wurden, in das wir dank unserer flinken Füße als eine der ersten eincheckten. Das Kind schlief irgendwann zwischendurch ein. Die letzten Gäste bekamen gegen 3 Uhr nachts ihre Zimmer – das weiß ich aufgrund meiner kleinen Ausflüge zur Hotelbar in der Lobby. Nach dem üppigen Frühstück am nächsten Morgen hatten wir gerade noch Zeit um die Dachterrasse des an sich sehr schicken Hotels in Augenschein zu nehmen. Das Kind wollte noch bleiben. Dann ging das gleiche Spiel am Flughafen noch mal von Vorne los und als wir dann nachmittags tatsächlich mit Flugrichtung Berlin abhoben, hat schon niemand mehr daran geglaubt an diesem Tag noch in der Hauptstadt anzukommen. Leider also ein sehr stressiges Ende eines wunderschönen Urlaubs.

Hotel Palmen Barcelona 2015 Johanna VollHotel Pool Barcelona 2015 Johanna VollFlughafen I Barcelona 2015 Johanna VollRückflug Barcelona 2015 Johanna Voll

Kurze Schlussbetrachtungen

Für mich war es nicht der erste Aufenthalt in der Stadt meiner aktuellen Träume. Ich komme wieder, im besten Fall für einen längeren Forschungs- oder Arbeitsaufenthalt. Kontakte zu einer der vielen Universitäten dürfen gerne an mich weitergeleitet werden.

Montjuic sun Barcelona 2015 Johanna Voll

Heute mal Musik: Woods of Birnam

Ich bin kein Fangirl – eigentlich jedenfalls – war ich nie. Alles fing mit dem Newsletter von TV Noir an. Da kann man ja schon mal gar nix falsch machen. Durch eine Sonderverlosung bekam ich nun also zwei Karten für die regelmäßige Veranstaltung im Heimathafen Neukölln. Tex singt ein Eröffnungslied und dann plaudern die Gäste aus ihrem Leben – untermalt mit musikalischen Einlagen der letzteren. In unserer Auflage waren das Catharina Sieland von Cäthe sowie Christian Friebel, der mit den Jungs von Polarkreis 18 nun Musik macht. Zunächst dachte ich noch: „Was macht denn dieser Milchbubi da auf der Bühne, neben der rauen aber unheimlich starken Stimme von Cäthe?“ Doch dann sang eben jener Typ die schönsten Lieder. Das kann man hier angucken:

Und weil dieser jene Typ eben auch noch Schauspieler ist und seine Band auch dort dabei hat, besorgte ich mir Karten für den Hamlet in Dresden. Hamlet sah ich zuletzt in einer schrecklich altbackenen Version vor mehr als 10 Jahren im Stadttheater von Conroe, Texas – inklusive altertümlicher Kostüme und ganz viel Pomp. Was uns dagegen in Dresden im letzten Herbst erwartete (Es war Weinfest.), war ziemlich atemberaubend. Ich konnte nicht genug kriegen von diesem Hamlet – als tragischer Held und grandioser Sänger. Die Inszenierung von Roger Vontobel ist weiterhin im Programm des Staatsschauspieltheaters in Dresden. Mit Shakespeare bringe ich nun nicht nur meine eigenen Theatererfahrungen (Sommernachtstraum, aber viel besser Titus Andronicus) und einen gar nicht so schlechter Krimi in Verbindung, sondern eben auch diese schönen Stunden im Schauspielhaus Dresden.

Am 7. November kam dann endlich das langersehnte Album offiziell raus. Darauf sind neben den Titeln aus dem Stück auch weitere Lieder – genauso mitreißend. Dank Spotify konnte ich es schon zuvor in Dauerschleife genießen (hab aber das Album auch in echt). Lange nicht hat mich Musik so berührt. Da waren vielleicht Element of Crime, von denen ich einige Lieder immer noch nicht wieder hören kann, ohne zu heulen. Aber seien wir mal ehrlich, ganz viel Musik dudelt doch nur so im Hintergrund und dient zur Untermalung irgendeiner Aktivität. Das geht bei mir und Woods of Birnam nicht.

Das Release-Konzert im Fluxbau hat alle meine Erwartungen erfüllt. Auch nach dem zehnten Mal (und wahrscheinlich mehr) Hören, bin ich mitgerissen und ziemlich beeindruckt, welche Wirkung die Musik hat – mit oder ohne Hamlet. Auf dem Album ist nun irgendwie alles vertreten, wobei es sich nicht nach einem Konzept anhört. Von (m)einer neuen Indie-Hymne (Dance) bis hin zu ganz ruhigen Tönen, die direkt im Herz einschlagen. Wer mehr dazu lesen mag, wird HIER fündig. Und dann sind da natürlich die Hamlet-Stücke (in Shakespeares Worten), die zurecht auf einer eigenen EP veröffentlicht wurden und dort vielleicht doch besser aufgehoben sind. Das ändert aber nix daran, dass das alles ziemlich groß ist – das Gefühl, die Texte, die Musik.

Woods_of_birnam_flickr cc Andrew DeCandis

Foto: Andrew DeCandis via flickr (Creative Commons)

Postkult e.V. 2014

Postkult Postkult_2014_Johanna_Voll

Irgendwann am Anfang des Jahres 2007 dachten sich einige Studierende der in Halle ansässigen Universität, dass sie in der Stadt und den Menschen darin, die sie beide seit drei Jahren ziemlich lieb gewonnen hatten, noch mal was auf die Beine stellen wollen. Am Anfang war da die Idee eine kleine Ausstellung zu organisieren und vielleicht noch ein paar Freunde dazu einzuladen. Herausgekommen sind ein zweiwöchiges Kulturfestival im Juni 2007 und eine Vereinsgründung. Das kann man alles auch HIER nachlesen. Mittlerweile besitzt der Verein eine Immobilie im Böllberger Weg, betreibt einen Stadtgarten und hat in den letzten Jahren diverse Projekte initiiert oder mitgestaltet. Viele der einst Aktiven sind mittlerweile in alle Windrichtungen verstreut – ein harter Kern bleibt Halle treu. Am letzten Wochenende hab ich mich dort mal umgeschaut. Vieles ist noch in Arbeit. Der Stadtgarten hat sich eigentlich schon auf den Herbst eingestellt, zeigt aber Dank der milden Wetterlage die eine oder andere Blüte. Engagierte Stadtraumeroberer sind immer herzlich eingeladen mal vorbeizukommen.

Ich war eine aus dem Gründungsteam und konnte die erste Zeit des damals jungen Vereins als Vorsitzende erleben. Wir haben viele Fehler gemacht, Krisensitzungen mit Wodka und diverse Gespräche mit Ämtern, AnwohnerInnen und Andersdenkenden erlebt. Jetzt blicke ich auf all die Projekte (teilweise mit hohen Fördersummen) und das Grundstück am Böllberger Weg und bin ganz schön stolz auf all die Menschen, die den Verein unterstützt haben. Bis in das aufwendig (mit viel Eigenleistung) sanierte Haus weitere Initiativen und Projekte einziehen können, braucht es aber noch ein wenig Zeit – aber auch weitere Aktive. Infos zu allen wichtigen Terminen (Subotnik) gibt es HIER.

Ich habe mache am besagten Wochenende mit ein paar Anderen, die die Gründungsgeschichte des Vereins mit mir geteilt haben, umgesehen. Das Gelände bietet viele schöne Ecken mit ganz viel Potenzial für kleine Ideen, aus denen manchmal was ziemlich großes werden kann.

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