Up in the Air
Die Reisevorbereitungen liefen schon eine ganze Weile. Los ging es dann Ende Juli 2015 mit einem Flug von Berlin (Tegel) über Doha (Katar) nach Bangkok. Das Ganze funktionierte mit Qatar Airways recht komfortable. Das vorab gebuchte vegane Essen war gut, aber nicht spitze. Miss K. schlief nach einem mehrstündigen Layover den zweiten Flug komplett durch. Der internationale Flughafen von Doha ist superneu und superschick. Es gab mehrere Kinderspielecken, die jedoch zu nachtschlafender Zeit eher zum Ausruhen und Schlafen zweckentfremdet wurden. Wir haben trotzdem Karten gespielt und Yoga gemacht. An Bord des Flugzeugs wurde es Dank der eingebauten individuellen Bildschirme (mit Filmen, Serien, Spielen) nicht langweilig und ich hab gar nicht erst versucht die Fernsehzeit zu reglementieren. Alles in allem sind wir ziemlich entspannt in Bangkok angekommen.
Ankommen in Bangkok: Skytrain und Taxis
Nach einer ersten Konsultation mit dem Geldautomaten ging es mit dem Skytrain in Richtung Innenstadt. Denn wie sollte es anders sein? Wir hatten ein Hotel in der Khaosan Road gebucht. Das ist DAS Backpackerzentrum Bangkoks und ziemlich belebt. Den Rest der Strecke nutzten wir dann ein Taxi – immer darauf bestehen mit Taximeter zu fahren. Leider wurden wir kurz vor Ende der Reise auch ziemlich über den Tisch gezogen: Verhandelt war eine Fahrt quer durch die Stadt zu einem Hotel am Flughafen mit Taximeter. Wir hatten einen sehr frühen Flug und konnten uns so ein wenig Stress ersparen. Außerdem waren wir mittlerweile shoppen und unser Gepäck hatte sich ordentlich erweitert, was die Tour mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwieriger machte. Nach 10 Minuten im Taxi fing der Fahrer an den Preis nach zu verhandeln. Da sitzte nun mit all deinem Gepäck im Kofferraum auf der Hochstraße quer durch Bangkok. Der verhandelte Preis war nicht exorbitant hoch, aber mehr als erwartet – wir haben bezahlt, sind sitzengeblieben und haben uns die Laune nicht verderben lassen.
Tuk Tuks forever
Vor den Unterkünften warten oft schon einige Tuk Tuk-Fahrer. Bei unserer ersten Erkundungstour durch Bangkok sind wir leider auch darauf reingefallen, als wir zu lange auf eine Straßenübersichtskarte schauten. Ein netter Herr im Businesslook hat uns ganz tolle Tempelanlagen empfohlen und sofort kam auch ein Tuk Tuk an, was uns für einen unschlagbaren Preis (50 Baht) zu diversen Geheimtipps kutschieren sollte. Das war auch ganz nett – als es aber darum ging uns zu unserem Ausgangspunkt zurück zu bringen, hielten wir zunächst bei diversen Geschäften, in denen der Fahrer entsprechend unserer Kaufkraft Gutscheine und Prämien bekam. Da erstere nicht groß ausgeprägt war, kauften wir also weder ein maßgeschneidertes Kleid, noch die diversen Kaschmirschals oder buchten auch nicht für den Rest der Reise überteuerte Unterkünfte in einem Reisebüro, was sich als unabhängige Touristeninfo tarnte. Auf letzteres wäre ich tatsächlich fast reingefallen. Ich habe mit Miss K. dann den Plan geschmiedet, dass sie auf ein Zeichen so unglaublich genervt rumquengeln soll, dass die jeweiligen Verkaufspersonen letztendlich erleichtert waren, als wir unverrichteter Dinge den Laden verlassen haben. Irgendwie bleibt aber ein schlechtes Gewissen dem Fahrer gegenüber, der nun leer ausgeht und uns sicher nicht ohne Grund von seinen fünf Kindern erzählt hat. Wenn man anfangs den Preis verhandelt und dieser einem doch etwas niedrig vorkommt, am besten gleich nach den anvisierten Stopps fragen – so merken sie, dass ihr das Spielchen schon kennt und im Zweifelsfall gibt es in Bangkok TukTuks wie Sand am Meer.
Bootfahren in BKK
Mit den Booten über den Chao Phraya zu düsen ist schon ein Erlebnis. Hier findet ihr eine ganz gute Übersicht über die verschiedenen Linien in Bangkok. Wir sind ohne große Planung zu einer der Ablegestellen gelaufen und haben vorab ein spottbilliges Ticket gelöst, bei den Fähren läuft das auch gut. Je nachdem wie viele Menschen ein und aussteigen ist es tatsächlich nicht immer einfach auch schnell genug vom Boot zu kommen. Hat aber alles geklappt und gefetzt. Am Ende unseres Aufenthalts haben wir noch eine exquisite Tour durch Bangkoks Kanäle im Longtail-Boot unternommen. Das war vergleichsweise teuer, aber so haben wir tatsächlich noch mal ganz andere Einblicke von dieser riesigen Stadt bekommen. Die Buchung über eines der vielen Reisebüros klappte super und die Mitarbeiterin hat uns direkt bis zum Ableger am Pier gebracht, den wir sonst wohl nicht so einfach gefunden hätten. Kostenfaktor ca. 2000 Baht für drei Stunden inklusive toller Tipps fürs After-Bootstour-Shoppen.
Bus: Mit Lomprayah von Bangkok nach Koh Tao
Die öffentliche Busse haben wir nicht ausprobiert, da war uns das System einfach nicht klar. Stefan hat das aber hier sehr ausführlich beschrieben. Wir sind dann aber über Nacht mit dem Bus des Unternehmens Lomprayah, die nahe der Khaosan Road ihren Sitz haben, in den Süden nach Chumpon gefahren. Die Tickets kann man online kaufen, Kindertickets gibt es jedoch nur vor Ort. Dann wartet man mit gaaaanz vielen anderen Backpackern auf die Abfahrt der Busse, wobei man aufpassen muss in den richtigen zu steigen. Über einen farbigen Aufkleber erkennt man aber schnell alle, die mit dem gleichen Bus fahren wollen und kann sich zusammentun. Ich fand die Fahrt sehr anstrengend – Miss K. hat sie fast komplett verschlafen (sogar die Pausen) und ist gut erholt mit dem Sonnenaufgang in Chumpon angekommen.
Mit der Fähre auf die Insel
Da wir, wie die meisten, die komplette Tour bis nach Koh Tao gebucht hatten und das bekanntlich eine kleine Insel ist, ging es mit der Fähre weiter. Wir erlebten den allerschönsten Sonnenaufgang, der alle Strapazen der Nacht entschuldigte – das richtige Urlaubsfeeling war wieder da. Die nächsten drei Stunden starrten wir dann also fasziniert aufs Meer. Auf der Insel angekommen (ca. 8 Uhr morgens) suchten wir uns erst mal ein nettes Café zum Frühstücken und liefen auf gut Glück zu unserer ersten Herberge auf der Insel. Dort konnten wir dann sogar schon einchecken – wunderbar!
Pickup-Trucks oder die geheime Todesfalle von Koh Tao
Es folgten vier Wochen Koh Tao in denen wir primär von A nach B gewandert sind oder auch mal ein Pickup-Taxi benutzt haben. Bei den steilen Wegen war auch das recht spaßig und oft hart an der Grenze zu ziemlich gefährlich – das haben wir aber ignoriert. Mit den bei vielen beliebten Rollern sind wir nicht gefahren. Spätestens nachdem wir den dritten Unfall gesehen haben, wurden wir in der Entscheidung bestärkt das auch gar nicht erst anzufangen.
Abenteuer Zugfahren
Aufgrund meiner negativen Wahrnehmung der Tour mit dem Nachtbus, wollten wir zurück nach Bangkok mal den Nachtzug ausprobieren. Gesagt getan: Sehr praktisch war, dass wir die gesamte Tour im Reisebüro (Pickup am Bungalow, Fähre, Bus zum Zug, Zug) buchen konnten. Am Zug achtet der Schaffner beim Einsteigen darauf, dass man ins richtige Abteil einsteigt – die Betten sind genau reserviert. Da es im Grunde nur eine Nord-Süd-Verbindung gibt und die Züge nicht immer pünktlich fahren sind am Bahnhof schon drei Züge vor unserem nach Bangkok gefahren. Die Zugnummer wird aber auch auf einem Bildschirm angezeigt, sodass man sich danach richten kann. Bezahlt haben wir zu zweit ca. 2000 Baht. Im Nachhinein hätten wir auch locker auf ein Bett (aber nur unten) im Nachtzug gepasst und noch mal sparen können. Miss K. war das obere kleinere Bett etwas unheimlich. Man wurde nur mit Gurten und einem Vorhang davon abgehalten durch den Zug zu purzeln. Grundlegend war es etwas rumplig aber eine angenehme Erfahrung. Essen und Getränke sollte man sich vorher organisieren, gibt es aber auch in Hülle und Fülle am jeweiligen Bahnhof.
Vom Bahnhof in Bangkok zu unserem Hotel konnten wir es uns nicht nehmen lassen noch mal ein TukTuk zu nehmen – auch wenn ein Taxi günstiger gewesen wäre. Den Preis haben wir natürlich vorher verhandelt und mit einem resoluten Auftreten klappt das dann auch ohne Besuche bei Maßschneidereien und Schmuckläden.
Herzlichen Dank für die Verlinkung. Hat mich sehr gefreut. 🙂